Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind – Sicherheit, Erfolg und ein glückliches Leben. Doch oft bedeutet das auch, Entscheidungen abzunehmen und Probleme aus dem Weg zu räumen. Manchmal gleicht das Elternsein allerdings eher einem 24/7-Job als persönlicher Krisenmanager. Doch was passiert, wenn junge Menschen nie lernen, selbst Verantwortung zu übernehmen?
Richtig: Hotel Mama hat nie geschlossen, und die „To-do-Liste des Grauens“ wächst und wächst.
Warum Loslassen so schwerfällt:
Angst vor Fehlern und Misserfolgen des Kindes
Klar, man möchte ja nicht, dass der Nachwuchs sich schon beim ersten Waschgang die gesamte Garderobe auf Barbie-Größe schrumpft.
Der eigene Anspruch, immer das Beste zu bieten
Man will eben, dass alles perfekt läuft – selbst wenn das bedeutet, das Mathe-Heft dreimal zu kontrollieren, damit bloß kein Fehler drin ist.
Die Sorge, das Kind könnte überfordert sein
Ja, der Weg vom Kinderzimmer ins Bad kann ein echtes Labyrinth sein… vor allem, wenn der Abwasch im Weg steht.
Die Folgen von Überbehütung:
Jugendliche, die nicht lernen, selbst zu entscheiden
„Mamaaa, soll ich heute Mathe lernen oder lieber Englisch?“ – „Beides, Schatz. Beides…“
Googelt mal nach „Speisekarten- oder Frischethekenangst“.
Geringere Frustrationstoleranz, weniger Selbstbewusstsein
Wenn der Pizzabote fünf Minuten länger braucht, ist das Drama perfekt.
Schwierigkeiten beim Übergang in Ausbildung oder Studium
Die erste Begegnung mit der Waschmaschine endet oft mit dem leisen Wunsch, doch wieder zurück zu Mama zu wollen.
Wie Loslassen gelingen kann:
Verantwortung übertragen
Kleine Aufgaben selbstständig lösen lassen – keine Sorge, die Spaghetti landen irgendwann nicht mehr an der Wand.
Vertrauen schenken
Fehler als Lernchance sehen – oder als Beweis dafür, dass Schokopudding im Teppich länger hält als jeder Fleckenentferner.
Erfolge feiern – auch die kleinen
Wenn der Müll tatsächlich den Weg bis zur Tonne geschafft hat – und zwar ohne Zwischenstopp im Flur.
Die Vorteile für Eltern:
Weniger Druck
Nicht alles kontrollieren müssen – manchmal wird auch ohne Erinnerung Zähne geputzt… okay, manchmal.
Mehr Vertrauen
Die Fähigkeiten des Kindes erkennen – selbst wenn es bedeutet, dass „Kreativität“ beim Zimmeraufräumen bedeutet, alles einfach in den Schrank zu stopfen.
Zeit für sich selbst
Freiräume zurückgewinnen – zumindest theoretisch.
Gelassenheit im Alltag
Mehr Vertrauen, weniger Stress – oder wie man in Elternkreisen sagt: „Ja, das Chaos ist normal.“
Loslassen bedeutet nicht, sich zurückzuziehen, sondern Raum für Entwicklung zu schaffen – und das ist für alle eine echte Entlastung. Und wer weiß, vielleicht überrascht dich dein Kind ja mal mit einem sauberen Zimmer. (Und ja, Träumen ist erlaubt.) 😉