Die Beförderung ist frisch, das Team schaut erwartungsvoll – und plötzlich fühlt sich Führung eher wie eine Last an als wie ein Erfolg. Viele neue Führungskräfte erleben genau das: Sie sind motiviert, wollen alles richtig machen – und geraten trotzdem in Überforderung. Zwischen Loyalität zum alten Team, neuen Erwartungen von oben und dem Wunsch, „gerecht“ zu führen, entsteht Druck, der lähmt.
Doch: Überforderung ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist ein Signal – und damit ein guter Anfangspunkt.
Warum Überforderung am Anfang normal ist
Wer neu führt, verlässt die Komfortzone. Alte Rollen funktionieren nicht mehr, neue sind noch unscharf. Dazu kommen typische Denkfallen:
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„Ich muss alles wissen und können.“
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„Ich darf keine Schwäche zeigen.“
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„Ich muss für alle da sein.“
Diese Überzeugungen sind verständlich – aber sie führen in die Erschöpfung. Führung ist kein Perfektionsprogramm, sondern ein Entwicklungsprozess.
Fünf konkrete Schritte gegen Überforderung
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Rollenklärung statt Dauer-Anpassung
Nimm dir bewusst Zeit, deine neue Rolle zu definieren.
Frag dich: Wofür bin ich verantwortlich – und wofür nicht?
Diese Klarheit schützt dich vor Überforderung durch Fremderwartungen. -
Verbindung statt Kontrolle
Vertrauen entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Beziehung.
Fang an, wirklich zuzuhören: Was bewegt dein Team? Wo liegen die Stärken?
Führung gelingt über Beziehung – nicht über Autorität. -
Realistische Ziele statt Heldenmodus
Du musst nicht alle Probleme sofort lösen.
Setz Prioritäten: Was hat jetzt den größten Hebel?
Kleine, sichtbare Erfolge stärken dein Selbstvertrauen – und das deines Teams. -
Reflexionsräume schaffen
Gönn dir regelmäßig Austausch – mit einem Coach, Mentor oder Kolleg:innen.
Führung braucht Spiegel, sonst verlierst du die Orientierung. -
Selbstfürsorge als Führungsaufgabe
Deine Energie bestimmt die Energie deines Teams.
Pausen, klare Grenzen und gute Erholung sind kein Luxus – sie sind Führungskompetenz.
Fazit
Überforderung zeigt, dass du Verantwortung ernst nimmst. Entscheidend ist, ob du dich von ihr steuern lässt – oder sie als Einladung verstehst, deine eigene Art von Führung zu entwickeln.
Führung darf wachsen. Und du mit ihr.



